Heraus zum revolutionären 1. Mai 2023!
Der 1. Mai, der internationale Kampftag der Arbeiter:innenklasse, steht an. Das kann nicht nur heißen, an die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung, an vergangene Kämpfe, Stärken und Errungenschaften zu erinnern. Es muss darum gehen, anzuknüpfen, einzugreifen, aufzubauen!
Der Klassenkampf von oben, der Angriff auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter:innenklasse, wird in Deutschland aktuell so umfassend wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr geführt. Der Kontext ist die Vertiefung einer kapitalistischen Krise, die immer deutlicher Gestalt annimmt: Beschleunigtes Auspressen der einfachen Bevölkerung durch Teuerungen und eine Politik zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des nationalen Kapitals, soziale Misere und Versorgungsnotstand als Kollateralschäden, Aufrüstungsoffensive, internationale Kriegsmobilisierung und Wirtschaftskrieg – und nicht zuletzt der gerade Weg in die Klimakatastrophe. Das Elend und die Zerstörungskraft des Kapitalismus, jahrzehntelang ausgelagert in periphere Weltregionen, klopft nun wieder unüberhörbar an die Haustüren der westlichen Metropolen. Und auch die existenzielle Bedrohung der menschlichen Gesellschaften durch Welt- , Nuklearkrieg und Naturkatastrophen, sind nicht mehr nur Stories aus dem Kalten Krieg oder Stoff für dystopische Netflix-Unterhaltung.
Eine reale Gegenbewegung zum Kurs der Herrschenden scheint hierzulande in weiter Ferne zu liegen. Umso wichtiger für uns, den 1. Mai zu nutzen, um die Möglichkeit und die realen Erfahrungen von proletarischer Gegenmacht zu betonen, um Bezüge aufzubauen zu den lebendigen Klassen- und Befreiungskämpfen in anderen Ländern und zur Geschichte revolutionärer Versuche.
Vor allem verstehen wir den 1. Mai aber als Kristallisationspunkt der Kämpfe, die uns im Alltag umgeben. In den Aktivitäten und Mobilisierungen rund um den Tag geht es uns darum, die bestehenden sozialen und politischen Widerstände und auch verschiedene Kräfte der linken Bewegungen auf der gleichen Seite im Klassenkampf zu verorten und zu bündeln – die gemeinsame revolutionäre Pespektive im Vordergrund. Es gibt aktuell wenig Anlässe, bei denen es so nahe liegt, die Konturen einer Alternative zum Kapitalismus, einer sozialistischen Gesellschaft, in den Fokus zu rücken und zu schärfen. Darauf im Rahmen des 1. Mai klar und offen einzugehen, hat gerade hier in der BRD, wo der Antikommunismus der Herrschenden besonders intensiv gepflegt wurde und wird, eine besondere Bedeutung.
Zunehmende gesellschaftliche Unsicherheiten und Erschütterungen steigern nicht nur die Gefahr einer neuen Qualität der kapitalistischen Barbarei, sie beinhalten auch neue Potenziale für Widerstand und Konfrontation. Die Systemfrage hat sich lange nicht mehr so akut gestellt. Lasst uns zusammen antworten: Schritt für Schritt, organisiert und im Getümmel der gesellschaftlichen Widersprüche einen revolutionären Aufbauprozess vorantreiben!
Revolutionärer Bruch statt Untergang im kapitalistischen Chaos!